Totes Gebirge
Ihr werdet euch vielleicht bei diesem Abenteuer fragen - Wo ist das Mountainbike? - jedoch handelt es sich bei diesem Abenteuer tatsächlich um eines, welches zur Fuß erwandert wurde. Im Juli 2016 nahmen sich Wolfi, Christina und ich das Tote Gebirge vor. Und wie es uns dabei erging, das erfahrt ihr aus meinen Tagebucheinträgen. Viel Spaß damit!
Tagebucheintrag 16.07.2016
In der Früh ging es mit Mama*s Auto zum Hauptbahnhof. Dort haben wir noch ein zweites Paar Wanderstöcke gekauft und danach den Zug erwartet. Zugfahrten sind immer etwas Spannendes. Eine Damenrunde im Nebenabteil war auf dem Weg zum Polterer nach München. Sie haben uns drei Klopfer verkauft. In Atnang-Puchheim sind wir in einen Regionalzug nach Bad Goisern umgestiegen. Nach kurzen Fußmarsch vom Bahnhof Goisern aus, haben wir das Hotel Lindwurm erreicht. Wir haben eingecheckt und schon ging es zum Bus nach Hallstatt. In Hallstatt haben uns schon viele Chinesen und Japaner erwartet. Wir haben uns eine kleine Jause gekauft, inklusive Hallstätter Bier, und nach einem kleinen Spatziergang ging's auf die Fähre. Es war eine schöne Fahrt, nur etwas frisch auf dem Deck. Am Rückweg sind wir etwas durch Bad Goisern spatziert und eine Runde durch den Mobilitätsparkour geklettert. Den Tag ließen wir mit einem Essen im Hotelrestaurant El Dragón ausklingen. Wir freuen uns auf morgen, wo wir das Salzbergwerk Altaussee besuchen wollen.
Tagebucheintrag 17.07.2016
Meine Beine sind schwer, die Füße tun weh. Heute sind wir länger unterwegs gewesen als geplant. Vom Hotel Lindwurm aus nahmen wir den Bus um 7:45 Richtung Bad Aussee. Kurz davor stiegen wir mit übergeworfenen Regenponcho aus und wanderten knapp 2h zu den Salzwelten Altaussee. Dort gab es eine 90-minütige Führung durch das Bergwerk. Es war sehr schön und interessant! Bei konstant 7° wurden hier von '43 - '45 die geraubten Kunstwerke der Nazis eingelagert. Nach der Führung waren wir noch immer nass, nun war uns auch kalt und draußen regnete es stärker als zuvor. Wir wärmten uns mit einem heißen Getränk aus dem Kaffeeautomaten und marschierten frohen Mutes durch den Regen zum Ufer des Sees, um im Gasthaus Seeblick ein leckeres Mittagessen zu uns zu nehmen. Top motiviert beschlossen wir, nicht mit dem Bus nach Gössl zu fahren, sondern über den Sattel zu wandern. Schließlich hat es auch während des Essens zu Regnen aufgehört. Die Wanderung und die Ausblicke waren wunderbar. Nur etwas zu lange hat es gedauert, so waren wir erst nach 5h im Hotel. Duschen, die letzten Vorräte aufessen und etwas fernsehen. Für mehr hatten wir keine Kraft mehr. Hoffentlich kehrt diese bis morgen zurück, schließlich geht*s morgen ins Tote Gebirge zur Pühringer Hütte. Das Wetter soll auch wieder besser werden. Gute Nacht.
Tagebucheintrag 18.07.2016
Es ist 17h und wir sitzen in der warmen Gaststube der Pühringer Hütte. Heute war ein sehr schöner Wandertag und die Route hatte genau die richtige Länge. Das Wetter wechselte zwischen warm und bewölkt, geregnet hat es nur selten. Um 14h haben wir am vorderen Lahngangsee eine Mittagspause gemacht. Danach ging es noch 1,5h durch die sehenswerte Felslandschaft zum Elmsee und der Pühringer Hütte. Wir genießen das Bier und freuen uns auf Hirschragout und Schweinsbraten.
Tagebucheintrag 19.07.2016
Der heutige Tag war wie das Leben. Es gab Aufs und Abs, Freude und Ängste. Im Toten Gebirge ist man sehr alleine. Stundenlang geht man einsam durch eine unwirkliche Felswüste. Wir waren 9h unterwegs und es gab keine einzige Wasserstelle. Das war org. Wir konnten es kaum glauben, als wir gegen 16:15 rund 200 Höhenmeter unter uns das Prielschutzhaus sahen und die Felswüste hinter uns ließen. Jedoch mussten wir noch entlang einiger steiler Abhänge balancieren, bevor wir beschleunigten Schrittes unserem Ziel entgegen liefen. Hier erwartete uns ein eigenes Zimmer und leckere Spagetthi Bolognese mit dunklem Weißbier. Selten hat eine Mahlzeit so gut geschmeckt. Zitat Wolfgang: "Mir hat es heute riesig Spaß gemacht!"
Tagebucheintrag 21.07.2016
Wir sitzen im Zug zurück nach Wien. Die Beine sind müde und schwer. Wir sind froh, dass wir heute keine Etappe mehr vor uns haben. Gestern hätten wir beinahe das Frühstück am Prielschutzhaus verpasst. Als wir um 8h in den Speiseraum kamen, meinte die unfreundliche Wirtin, dass Sie um 8 schon wegräumt. Während Wolfi resignierte und Christina schon wieder in Fahrt kam, konnte ich ihr doch noch ein paar Scheiben Brot abschlagen, welche wir unter stetigem Gemecker der Wirtin belegten. Nach einer Tasse Tee auf der wunderbaren Aussichtsterrasse in der Sonne nahmen wir uns den Abstieg vor. Die 2h waren für unsere müden Körper sehr anstrengend. Da war uns die Pause am Wasserfall sehr willkommen. Wir waren froh, als wir den Abstieg hinter uns gebracht hatten. Flotten Schrittes ging es im Tal entlang, bis wir an einen kleinen See kamen, wo wir uns ausruhten. Danach ging es zu unserer letzten Unterkunft in Hinterstoder. Duschen, Pizza essen und ein Bier auf der Terrasse. Von der Sonne und der Anstrengung hatten wir Abends alle Kopfweh und so gingen wir bald zu Bett.
Nun geht es zurück in die Großstadt, doch wir sind sehr froh, die Erlebnisse der letzten Tage gemacht zu haben und werden diese bestimmt nicht vergessen. Allen voran die größte Steinwüste Europas.
Nun geht es zurück in die Großstadt, doch wir sind sehr froh, die Erlebnisse der letzten Tage gemacht zu haben und werden diese bestimmt nicht vergessen. Allen voran die größte Steinwüste Europas.
Die GPS Datei zur Tour findet ihr auf Bergfex.